Die klassisch homöopathische Behandlung
Das Erstgespräch
(Die Erstanamnese)
Die klassische Homöopathie zeichnet sich durch die Erstanamnese aus. Im Erstgespräch wird sich für die Erfassung der Krankengeschichte des Patienten viel Zeit genommen. Es ist wichtig den genauen Umfang der Beschwerden zu erfassen, damit es zu einer geeigneten homöopathischen Verschreibung kommen kann. Dazu muss man alle Ebenen des Menschen genau erfassen, sowohl die körperliche, seelische und auch geistige Ebene, denn klassische Homöopathen verschreiben nicht aufgrund einer Pathologie (Erkrankung) d.h. Diagnose, sondern sie bezieht sich IMMER auf die sehr persönlichen, individuellen und spezifischen Symptome und Empfindungen /Wahrnehmungen des Patienten. Dabei ist zu beachten das die Stärken der Homöopathie, in der Anregung der Selbstheilungskräfte/Abwehrkräfte liegen. Bei sehr fortgeschrittenen Krankheitsfällen und irreversiblen Gewebeschäden, liegt das Behandlungsziel eher in der adjuvanten (unterstützenden) Behandlung zur konventionellen Medizin, um den Verlauf der Erkrankung zu begleiten. Eine weitere homöopathische Option kann die Linderung von Nebenwirkungen - bei notwendiger chemischer Medikamentierung - sein. Eine weitere Option ist die adjuvante Behandlung chirurgischer Eingriffe.
Zur Erhebung des Falles müssen alle Symptome des Patienten aus seiner aktuellen Situation & Biographie erfasst werden. Dazu muss der Behandler
- erkennen was an einem Krankheitsfall insbesondere zu heilen ist (Organon § 3)
- Krankheitserhaltende Ursachen beseitigen (Organon § 4)
- Aufnahme der Gesamtheit der Symptome, die die Krankheit repräsentieren (Organon § 7)
- Die Symptome werten
Auffallende und sonderliche Symptome (Organon § 153)
Geistes- und Gemütssymptome
Allgemeinsymptome (Schlaf, Speisen, Menstruation etc.)
Lokalsymptome (gewöhnliche Symptome, Haut wie Juckreiz etc.)
Causa (Ursache/Krankheitsauslöser, z.B. Verletzungen, Sonnenstich etc.)
Pathologie, miasmatische Betrachtungen (Impffolgen, Infektionen etc.).
Diese werden dann einer aufwendigen Analyse unterzogen, um das richtige Arzneimittel zu verschreiben. Hierin besteht auch die größte Schwierigkeit zu erkennen, welche Symptome dem individuellen Wesen der Krankheit und der des Patienten entsprechen.
Um zur Arzneimittelwahl zu gelangen müssen die "...auffallenden, sonderlichen, ungewöhnlichen und eigenheitlichen (charakteristischen) Zeichen und Symptome des Krankheitsfalles, besonders und fast einzig fest ins Auge zufassen; denn vorzüglich diesen, müssen sehr ähnliche, in der Symptomenreihe der gesuchten Arznei entsprechen, wenn sie die passendste zur Heilung sein soll..." (Organon § 153).
Des Weiteren ist der Geistes- und Gemütszustand des Kranken sehr wichtig, da sich bei jeder Krankheitsmanifestation auch ein ganz eigener individueller Gemütszustand findet: "Dieser geht soweit, dass bei homöopathischer Wahl eines Heilmittels, der Gemütszustand des Kranken oft am meisten den Ausschlag gibt, als Zeichen von bestimmter Eigenheit, welches dem genau beobachtenden Arzte unter allen am wenigsten verborgen bleiben kann" (Organon § 153).
Um die Gemütsverfassung zu erfassen, bedarf es psychologischer Grundkenntnisse und trotzdem gestaltet sich die Beurteilung nicht immer ganz einfach. Entscheidend ist auch wie "offen" der Patient sich dem Behandler gegenüber zeigt. Manchmal zeigt sich das Unbewusste in Ängsten, Träumen, Fantasien, Bildern und Wünschen eines Menschen. Die sich so zeigenden Bilder der Seele geben das Grundgefühl wieder, welche dem geübten Homöopathen ein Hinweis auf die Arzneimittelwahl gibt. So hat Lac caninum Angst vor Schlangen, Nitricum Acidum Angst vor Erkrankung, Argentum nitricum Angst vor engen Räumen usw.
Dieser Gemütszustand gibt dadurch einen Hinweis auf ein homöopathisches Mittel. Additiv zur Totalität der Symptome ergibt sich dadurch ein klares Bild auf ein homöopathisches Mittel.
In der Regel dauert der erste Termin 1 bis 2 Stunden. Sollte diese nicht ausreichen vereinbare ich einen zweiten Termin. Sollten Sie sich für eine klassisch Homöopathische Behandlung entscheiden, erbitte ich nachfolgenden Fragebogen (1 Woche vor Therapiebeginn) ausgefüllt (per mail) in die Praxis zu senden. Die Homöopathische Erstanamnese wird bei mir in der Praxis nicht nach Zeitaufwand, sondern pauschal mit 185€ berechnet, darin ist die Bearbeitung des Fragebogen inkludiert. Alles weitere entnehmen Sie bitte der Honorarübersicht.
Follow Up
(Die Folgeanamnese)
Nach einem zu vereinbaren Zeitraum kommen Sie in die Praxis zurück zum follow up. Hier wird nun überprüft wie es ihnen mit dem homöopathischen Medikament geht und wie die weitere Behandlung aussehen kann. In schweren chronischen Fällen ist es in der Regel so, dass der Patient einmal pro Monat ein follow up mit dem Behandler vereinbart, bis eine grundsätzliche Besserung eintritt. Dann werden die Abstände größer. Bei akuten Beschwerden - kann es vorkommen, dass das follow up - bis zum Eintritt einer Besserung - in einem kürzeren Zeitraum vereinbart wird. In der Regel dauert das follow up - 30 Minuten bis 1 Std. Das hängt jedoch von der Schwere der Erkrankung ab. Die Kosten dafür entnehmen Sie bitte der
Honorarübersicht.