Wie könnte man die Mineralstoffe anwenden?
Es gibt verschiedene Anwendungsformen, um die Mineralstoffe zu sich zu nehmen und somit auch verschiedene Einnahmeempfehlungen.
Tabletten lösen sich im Mundraum auf und sollen daher nicht geschluckt werden, sondern im Munde zergehen. Die "Heiße Sieben" ist Magnesium phosphoricum. Es ist das schmerzstillende und entkrampfende Salz. Erwachsene können bis zu 10 Tabletten am Tag in heißem Wasser auflösen und schluckweise trinken. Bei Kindern werden durchschnittlich max. 5 Tabletten verordnet. Bei einer Kombinationstherapie wird nach Notwendigkeit verordnet.
Beim SALBEN wird eine dünne Schicht auf die Haut aufgetragen und einmassiert. Das auch kann – je nach Verordnung - mehrmals am Tag geschehen. In der Regel ist dafür kein Verband nötig, außer wenn die Salbe messerrückendick aufgetragen wird. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Verband am Tag mehrmals gewechselt wird.
Eine andere Möglichkeit zum Salben, sind Gele. Durch den hohen Wasseranteil und die Fettfreiheit im Gel wird ein leichteres Eindringen der Mineralstoffe in das Hautgewebe ermöglicht.
Wünscht man eine intensivere Tiefenwirkung kann man ein Cremegel mit rückfettendem Anteil verwenden. Die Anwendung von Cremegel wird bei eher chronischen Beschwerden gewählt. Meist eingesetzt bei längerer Anwendungsnotwendigkeit, wie z.B. bei Krampfadern.
Man kann Mineralstoffe auch direkt auf die Haut auflegen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen werden die Mineralstoffe in Wasser aufgelöst und darin Mullbinden, Wickel, Tücher oder Tupfer eingetaucht und anschließend direkt auf die Haut aufgelegt. Zum anderen können die Mineralstoffe zu einem Brei angerührt und auf die Haut aufgetragen werden.
Eine weitere Anwendungsform ist, die Mineralstoffe (ca. 10-20 Tabletten) im Badewasser aufzulösen und sie so als Bäder (auch Fußbad) zu nutzen. Gerne empfohlen:
Badezusatz
"Basenbad"
– zur Entsäuerung (gut in Kombination mit einem Basentee) bei max.37 Grad bei max. 15-20 min Aufenthalt im Bad könnte man
NAT P (20 stk)
NAT S (15 Stk)
zusammen mit einem Tütchen Natron im Wasser auflösen.
Wenn jedoch kein Bad oder Fußbad genommen werden kann, dann kann man die Mineralstoffe in Form von Waschungen und/oder Wickel auf die Haut auflegen. Das funktioniert im Prinzip wie beim Auflegen der Mineralstoffe. Man löst die gewünschten Mineralstoffe in einer Waschschüssel im Wasser auf und über Tücher legt man diese dann auf die Haut.
Kuren
Kuren können individuell vom Heilpraktiker oder Arzt für Sie zusammengestellt werden.
Hier exemplarisch angeführt die Antibiotikabehandlung, die, wie jeder weiß auch gesunde Flora in Mitleidenschaft zieht, kann neben der Symbioselenkung (Darmsanierung) gut durch eine kurmäßige Anwendung von Schüßler-Salzen unterstützt werden. Die hier aufgeführten Mittel können allein oder in Kombination (je nach individueller Symptomatik) in Frage kommen z.B. ist denkbar bei
Antibiotika -
MISSBRAUCH und/oder längerer Gebrauch von ANTIBIOTIKA
NAT P (20 stk)
NAT S (15 Stk)
zusammen mit einem Tütchen Natron im Wasser auflösen.
Begleittherapie
Schüßler-Salze stellen für den klassischen Homöopathen das ideale Adjuvans
dar. Es ist möglich neben dem konstitutionellen klassisch homöopathisch gewählten Arzneimittel, und/oder neben dem benötigten homöopathischen Organmittel parallel Schüßler-Salze einzusetzen ohne Mittelwechselwirkungen zu befürchten. Im Gegenteil, sie sind die idealen Helfer und werden dafür häufig gerne eingesetzt.
Nehmen wir das Beispiel Sodbrennen. Der Patient benötigt auf Grund der individuellen Symptomatik ein Mittel wie NUX VOMICA – BISMUTHUM – LYCOPODIUM – MAGNESIUM CARBONICUM oder PULSATILLA und der/die Patient/in möchte zusätzlich keine schulmedizinischen Antazida verwenden. In einem solchen Fall könnte man NATRIUM PHOS in der D6 und MAGNESIUM PHOS D6 gemeinsam zusätzlich empfehlen, was die chronische Umstimmungstherapie stark unterstützen könnte.
Oder nehmen wir zum Beispiel die Behandlung von Rheuma, das in sich eine langwierige und schwierige Konstitutionstherapie erfordert. Auch hier helfen die Schüßler-Salze sehr stark, den Patienten zu erleichtern. Der Behandler kann dann, je nach Beschwerdelage, das jeweilige infrage kommende Schüßler-Salz mit dazu verschreiben. Ähnlich wie in der Homöopathie sind auch hier jeweils mehrere Mittel denkbar, die dann entsprechend individuell verschrieben werden können. Als „Gewebeunterstützer“ wirken sie hervorragend.
Dosierung
Säuglinge, Kinder, Erwachsene
Wie eingangs erläutert, werden die Mineralstoffe verdünnt verabreicht, damit sie die Zellmembran passieren können. Die Dosierung findet am häufigsten in den Potenzen D6 und D12 Gebrauch. Das erste Schüßler-Salz Calcium fluoratum, wird meistens in der D12 verabreicht, wie Ferrum phosphoricum, Schüßler-Salz Nummer 3 und Silicea, Schüßler-Salz Nummer 11. Die anderen Schüßler-Salze finden wir meistens in der Potenz D6.
Der Bedarf ist bei jedem unterschiedlich, so kann auch die Dosierung unterschiedlich sein. Die Dosierung fällt bei Säuglingen, Kindern und Erwachsenen unterschiedlich aus. Manche Mineralstoffe werden über das Stillen auch übertragen. Säuglinge können Schüßler-Salze bereits in geringer Dosierung erhalten. Am besten verabreicht man die Tablette bei Säuglingen in Form von einem Brei. Den Brei dann in die Mundhöhle des Säuglings streichen oder vor dem Stillen auf die Brustwarze auftragen. Zur Dosierung und Anwendung fragen sie bitte unbedingt ihren Heilpraktiker oder Arzt.
Die Spuren des Alters werden auch bei den Erkrankungen sichtbar und so kann es schon sein, dass ein älterer Mensch häufiger auf die Schüßler-Salze zugreift. Die Dosierung fällt hier auch anders aus, weil oftmals Mineralstoffe zu einer Art „Cocktail“ gemischt werden und bei Kindern häufiger eine Mineralstoffergänzung ausreicht.
Dauer und Einnahme
Wenn man davon ausgeht, dass durch die Einnahme von Mineralstoffen die Symptome nicht mehr vorhanden sind, heißt das nicht, dass der Körper nun ausreichend versorgt ist. Es kann nämlich bei jeder Art von Belastung wieder zum Ausbruch der Krankheit kommen, wenn die Mittel zu früh wieder abgesetzt wurden. Der Körper hatte dann nicht die Möglichkeit, den körpereigenen Speicher aufzufüllen und kann so nicht auf diesen zugreifen, wenn Belastungen auftreten.
Es ist nicht möglich, eine genaue Dauer der Einnahme festzulegen, weil jede Belastung anders behandelt werden muss. Es kann sich also um Wochen, Monate oder auch um Jahre handeln. Menschen, die jedoch einer Belastung sehr oft ausgesetzt sind, ist es zu empfehlen, auf Mineralstoffe in Form der Schüßler-Salze zurückzugreifen. So wird verhindert, dass der Körper auf die Reserven zurückgreifen muss. Die Idee der Biochemie nach Dr. Schüßler geht davon aus, dass durch nicht ausreichende oder bei fehlender Mineralisierung letztendlich eine Krankheit mindestens begünstigt, wenn nicht gar ausgelöst wird.
Bei schwerwiegenden Krankheiten können Mineralstoffe nur als ein Zusatz (Adjuvans) gesehen werden. Sie können auf diesem Weg Krankheiten nicht heilen, aber doch die Beschwerden lindern.
Für die individuelle Zusammenstellung und/oder Dauer und Anwendung von Schüßler- Salzen fragen sie bitte ihren Heilpraktiker oder Arzt.
Nebenwirkungen
Ein großer Vorteil der Schüßler-Salze ist die extreme nebenwirkungsarme Grundsituation und dass es so gut wie keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gibt. Eine gezielte Einnahme ermöglicht einen stark positiven Effekt für unsere Genesung. Schon bei der Einnahme der richtigen Schüßler-Salze bei den ersten Anzeichen einer Krankheit, können diese schnelle Erfolge erzielen. Mitunter kann der Milchzucker, der in den Tabletten enthalten ist, zu einer weichen Konsistenz des Stuhlgangs führen. Jedoch ist Diarrhoe auch eher selten.
Von einer möglichen Abhängigkeit wird in der Literatur eher nicht gesprochen, weil man davon ausgeht, dass der Körper lediglich versucht seinen Mangel zu signalisieren (d.h. wenn das Bedürfnis nach biochemischen Funktionsmitteln besteht) und nach Einnahme, wenn eine Besserung der Symptomatik eintritt, Reduzierung oder Absetzung komplikationslos möglich ist.
Sollen Sie sich bei der Wahl des richtigen Schüßler-Salzes oder über die Einnahmezusammenstellung und Dosierung nicht sicher sein oder wenn es sich um bei ihrer Grunderkrankung um eine seltene Erkrankung oder eine medizinische Behandlung, die hier nicht aufgeführt wird handelt, dann wenden Sie sich an einen Heilpraktiker oder Arzt.
Einschränkungen
Menschen mit Allergien, zum Beispiel auf Milchzucker oder Weizenstärke, ebenso wie Menschen mit einer Laktose-Intoleranz sollten unbedingt das Gespräch mit einem Arzt oder Heilpraktiker suchen, um so informiert zu werden, ob sie ohne Bedenken die Salze zu sich nehmen können. Es gibt viele Salze, in denen Milchzucker als Trägermittel fungiert.
Menschen die unter Zölliakie (Glutenunverträglichkeit, bei Verzehr von Getreideprodukten chronische Diarrhoe) leiden, oder sehr empfindlich gegen Weizenstärke reagieren, sollten auf biochemische Funktionsmittel zurückgreifen, die glutenfrei sind. Einige Anbieter haben die Weizenstärke durch Kartoffelstärke ersetzt.
Wichtig zu wissen für Diabetiker: 1 Tablette von 250 mg enthält 0,021 BE (Broteinheit). Bei 48 Tabletten kommt man auf 1 BE.
Menschen mit einer Nierenerkrankung sollten sich unbedingt vom Arzt oder Heilpraktiker beraten lassen. Laut medizinischer Meinung dürfen sie in der Regel keine grobstofflichen Mineralsalze zu sich nehmen. Bei Schüßler-Salzen gibt es jedoch oftmals eine Ausnahme.
Während der Schwangerschaft und auch während der Stillzeit können die Schüßler-Salze Nr. 1 bis 12 nach Rücksprache mit dem Behandler und individueller Einschätzung meist bedenkenlos eingesetzt werden. Das sollte jedoch in jedem Fall geprüft werden. Bei den anderen Salzen sollte man sich mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker auseinandersetzen und besprechen, ob und wie sie eingenommen werden können. Einige der Salze haben sich während der Stillzeit, bei Schwangerschaftsbeschwerden und auch beim Wachstum des Kindes im Mutterleib bewährt.